Skip to main content

Ablauf einer künstlichen Befruchtung

1

Schritt 1: Erstgespräch

Ein offenes Gespräch zwischen Arzt oder Ärztin und Kinderwunschpaar hat eine zentrale Bedeutung für die weitere Behandlung. Hier wollen wir Ihr ganz persönliches Anliegen, mögliche Diagnosen und Behandlungsoptionen mit Ihnen besprechen und offene Fragen klären.

2

Schritt 2: Diagnose

Eine genaue Diagnostik wichtig, um die Ursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit herauszufinden. Sobald die Ergebnisse vorliegen, stellen wir einen individuellen Plan für die Kinderwunschbehandlung auf.

3

Schritt 3: Hormonelle Stimulation

Die hormonelle Behandlung beginnt oft zu Beginn eines Zyklus, am zweiten oder am dritten Menstruationstag. Bei Frauen, die einen sehr unregelmäßigen Zyklus haben und deren Menstruationsblutungen nur etwa alle drei bis sechs Monate auftreten, kann es sinnvoll sein, die Periode durch die kurzfristige Einnahme eines hormonalen Kontrazeptivums (Antibabypille) oder eines Gestagenpräparats (Gelbkörperhormon) auszulösen.

4

Schritt 4: Entnahme der Eizellen

Die Entnahme der Eizellen erfolgt bei uns im Kinderwunschzentrum und dauert meist nur wenige Minuten. Dieser kleine Eingriff, der auch Follikelpunktion genannt wird, kann auf Wunsch mit leichter Betäubung oder einer kurzen Vollnarkose (meist Maskennarkose) durchgeführt werden. Die Ärztin oder der Arzt punktiert mit einer dünnen Nadel die Follikel (Eibläschen). Nach dem Eingriff bleiben Sie noch für etwa ein bis zwei Stunden zur Überwachung bei uns, bis die Narkose vollständig abgeklungen ist.

5

Schritt 5: Befruchtung der Eizellen

Die gewonnenen Eizellen werden unmittelbar nach der Entnahme an das IVF-Labor übergeben und für die Befruchtung vorbereitet. Dafür benötigen wir eine Samenprobe, die nach Möglichkeit frisch gewonnen wird. Bei der IVF-Behandlung müssen die Spermien selbstständig und ohne weitere Hilfe die Eizellen befruchten. Bei der ICSI-Methode wird in jede reife Eizelle je ein einzelnes Spermium direkt injiziert. Die befruchteten Eizellen entwickeln sich im weiteren Verlauf zu Embryonen, die dann für zwei bis fünf Tage in einem Brutschrank kultiviert werden.

6

Schritt 6: Embryotransfer / Blastozystentransfer

In den meisten Fällen werden ein oder zwei Embryonen in die Gebärmutterübertragen. In Ausnahmefällen können bis maximal drei Embryonen transferiert werden.

Der Embryotransfer erfolgt häufig zwei bis fünf Tage nach der Eizellentnahme. Als Blastozystentransfer wird ein Embryotransfer nach 5 Tagen bezeichnet.

Befruchtete Eizellen im Vorkernstadium können wir auf Ihren Wunsch einfrieren (kryokonservieren) und für spätere Transfers lagern.

Ablauf der Stimulation

1. Stimulation der Eierstöcke für die Follikelreifung

Vor Beginn der Stimulation wird eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke und der Gebärmutter durchgeführt. Diese erfolgt meistens mit Beginn der Menstruationsblutung, also an Zyklustag eins, zwei oder drei. Hierbei werden u. a. die Anzahl der Eibläschen (Follikel) und die Gebärmutter beurteilt sowie Zysten ausgeschlossen. Wenn keine Kontraindikationen vorliegen, kann nun mit der Stimulation der Follikel begonnen werden.

Die Stimulationsbehandlung soll das Wachstum mehrerer Eibläschen in den Eierstöcken anregen und die Reifung der darin befindlichen Eizellen bewirken. In der Regel wird hierfür ein follikelstimulierendes Hormon (FSH) verwendet. Die Gabe des Medikamentes erfolgt dabei oft in Form einer täglichen Injektion, die Sie selbstständig zu Hause vornehmen können. Die richtige Injektionstechnik zeigt Ihnen unser medizinisches Fachpersonal.

Während der Stimulationsphase wird das Ansprechen der Eierstöcke auf die Medikamente durch Ultraschall- und ggf. auch durch Hormonuntersuchungen überwacht. Anhand der Untersuchungsergebnisse entscheidet Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin, ob und wann weitere Kontrollen erforderlich sind.

Um einen vorzeitigen Eisprung zu verhindern, erhalten Sie neben dem FSH ein weiteres Medikament, das entweder als Injektion oder als Nasenspray gegeben wird (GnRH-Antagonist bzw. -Agonist). Ihr behandelnder Arzt wird entscheiden, welches Medikament in Ihrem Fall besonders geeignet ist und zu welchem Zeitpunkt Sie mit der Anwendung beginnen.

2. Auslösen des Eisprungs in der Zyklusmitte

Wenn die Eibläschen eine bestimmte Größe erreicht haben und die Hormonwerte entsprechend angestiegen sind, wird die Eizellentnahme geplant. Nun müssen Sie sich zu einer von uns festgelegten Uhrzeit die so genannte „Auslösespritze“, meistens HCG (humanes Choriongonadotropin), geben. HCG bewirkt in diesem Fall die endgültige Reifung der Eizellen. Etwa 36 Stunden nach der HCG-Injektion wird die Follikelpunktion zur Eizellentnahme vorgenommen. Die genauen zeitlichen Abläufe werden von Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin festgelegt.

Das sollten Sie während der Therapie beachten

Keine Körperlichen Anstrengungen

Während des gesamten Behandlungszyklus sollten Sie auf anstrengende Aktivitäten verzichten. Nach dem Embryotransfer empfehlen wir zusätzlich die Vermeidung von sehr heißen Vollbädern, Saunagängen und übermäßigem Sonnenbaden. Dieser körperliche Stress könnte den Erfolg der künstlichen Befruchtung beeinträchtigen.

Gönnen Sie sich Entspannung

Der Verlauf einer künstlichen Befruchtung ist mit viel Warten verbunden und kann an den Nerven zerren. Wir wissen, wie schwer es fällt, sich und seinen Körper nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Versuchen Sie trotzdem, Ihren normalen Alltag fortzuführen und nicht Ihre gesamte Gedankenkraft auf die Befruchtung zu lenken.

Wir sind für Sie da

Wenn Sie mehr über dieses Thema wissen möchten, eine Frage haben oder einen Termin in Ihrem Kinderwunschzentrum vor Ort vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir werden uns dann so schnell wie möglich mit Ihnen in Verbindung setzen.

Unsere Kinderwunsch­zentren und -praxen

Sprechen Sie noch heute
mit einem Spezialisten

Holen Sie sich alle Antworten auf Ihre Fragen in einer Online-Sprechstunde mit unseren Kinderwunschexpert:innen.