Fehlgeburten sind keine Ausnahme:
Nach aktuellen Schätzungen enden 10 bis 15 Prozent aller Schwangerschaften als Fehlgeburt. Ein beträchtlicher Teil dieser Schwangerschaften endet in einem so frühen Stadium, dass die Frau häufig gar nicht bemerkt, dass sie schwanger gewesen ist. Man nimmt an, dass der Körper eine Schwangerschaft automatisch beendet, wenn es z. B. zu Störungen bei den ersten Teilungen der befruchteten Eizelle kommt.
Bei einer IVF (In-vitro-Fertilisation) wird ein Embryo pro Transfer übertragen. Untersuchungen zeigen, dass das Fehlgeburtsrisiko bei Kinderwunschpatientinnen mit einer reduzierten Fruchtbarkeit (Subfertilität) leicht erhöht ist. Es handelt sich offensichtlich um ein Risikokollektiv mit Kofaktoren, die zu häufigeren Fehlgeburten führen. Das gilt in dieser Gruppe unabhängig davon, ob die Schwangerschaft durch eine Behandlung oder spontan eingetreten ist.
Welche generellen Ursachen gibt es für eine Fehlgeburt?
Der häufigste bekannte Grund für Fehlgeburten sind chromosomale Anomalien – d. h., dass es Unregelmäßigkeiten in der Chromosomenzahl oder -struktur in den Zellen des Embryos gibt. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solcher Anomalien nimmt mit zunehmendem Alter der Frau deutlich zu, daher ist das Alter ein wichtiger Faktor für Fehlgeburten: Parallel zu den sinkenden natürlichen Schwangerschaftsraten steigt das Risiko einer Fehlgeburt ab 35 Jahren an. Als Auslöser für habituelle Aborte (wiederholte Fehlgeburten) zählen außerdem:
- Hormonelle Ursachen: Der weibliche Zyklus wird hormonell gesteuert – ein hormonelles Ungleichgewicht kann die Ursache für wiederholte Fehlgeburten sein. Bekannte Hormonstörungen sind z. B. das PCO-Syndrom und eine Schilddrüsenunterfunktion.
- Organische Ursachen: Fehlbildungen oder Myome der Gebärmutter, die zu einer veränderten Gebärmutterhöhle führen, erschweren das Wachstum des Embryos und lassen das Risiko einer Fehlgeburt ansteigen. Häufig ist bei Frauen mit Uterusanomalien die Fruchtbarkeit gestört, sodass eine Schwangerschaft möglicherweise gar nicht erst zustande kommt.
- Thromboseneigung: Bei Frauen mit einer Blutgerinnungsstörung kann es während der Schwangerschaft zu einer Durchblutungsstörung der Plazenta kommen. Durch die hieraus resultierende Unterversorgung des Kindes kann es zu einer Fehlgeburt kommen.
- Immunologische Ursachen: In seltenen Fällen kommt es zu einer Fehlreaktion des mütterlichen Immunsystems auf den Embryo – das Immunsystem erkennt den Embryo als Fremdkörper und stößt ihn ab.
Die Entstehung menschlichen Lebens ist ein komplexer Prozess: Trotz weit fortgeschrittener Diagnostik ist es nicht immer möglich, eine eindeutige Ursache für wiederholte Fehlgeburten zu finden. In unseren Zentren beraten wir Sie umfassend hinsichtlich der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten – immer mit dem Ziel, die optimalen Voraussetzungen für Ihren Kinderwunsch zu schaffen.
Kinderwunschbehandlung nach wiederholten Fehlgeburten
Wenn Sie beim Versuch, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, wiederholt Fehlgeburten erlitten haben, kann eine Kinderwunschbehandlung die Lösung sein – vorausgesetzt, die Diagnostik kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Bitte bedenken Sie, dass es nicht unbedingt eine einzige Ursache für eine Fehlgeburt gibt. Auch ein ungesunder Lebensstil, Rauchen und Passivrauchen sowie Stress und Medikamentenkonsum können das Risiko eines Schwangerschaftsabbruchs steigern. Unsere erfahrenen Ärzte werden im Rahmen der Diagnostik die Möglichkeiten und Grenzen einer Kinderwunschbehandlung mit Ihnen besprechen und ihre Empfehlung für eine Behandlung aussprechen.
Fehlgeburten – Zahlen und Fakten
- Als Fehlgeburten werden die Schwangerschaften bezeichnet, die enden, bevor das Baby ein Gewicht von 500 g erreicht hat
- Nach WHO-Richtlinien werden alle Schwangerschaften, die bis Ende der 27. Schwangerschaftswoche enden, als Fehlgeburten bezeichnet
- Rund 80 Prozent der Fehlgeburten treten vor Ende der zwölften Schwangerschaftswoche auf
- Das Risiko für eine Fehlgeburt ist höher, wenn eine Frau zuvor schon eine Fehlgeburt erlitten hat, und steigt proportional zur Anzahl der vorherigen Fehlgeburten an
- Bei 20– bis 25-Jährigen liegt das Risiko einer Fehlgeburt bei durchschnittlich neun Prozent, bei über 45-Jährigen bei rund 75 Prozent
FAQs
Anzeichen für eine drohende oder beginnende Fehlgeburt sind in der Regel vaginale Blutungen und krampfartige Schmerzen im Unterbauch.
In der überwiegenden Anzahl der Fälle ist eine genetische d.h. chromosomale Störung/Fehlanlage des Embryos die Ursache für eine gestörte Frühschwangerschaft. Hormonelle, organische, immunologische und andere Faktoren können eine Fehlgeburt zusätzlich begünstigen.
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